Drei Karateka des Kyotokan bestehen Prüfung zum 3. Dan
Schon Cicero wusste: Reden lernt man nur durch Reden. Und Karateka wissen: Karate lernt man nur durch Karate. Übung macht hier sprichwörtlich den Meister. Im Fall von Claudia Trstenjak, Sascha Hagemann und Dennis Mai-Luong sind es jeweils schon rund 20 Jahre der Übung, während derer alle drei bereits vor Jahren ihren ersten Meistergrad erreicht haben, etwas später auch den zweiten. Aber auch für einen Karateka, der schon so weit gekommen ist, endet die Reise nicht mit dem Erreichen eines Prüfungsziels – denn es gibt immer noch etwas altes zu verbessern, etwas neues zu erlernen oder etwas anderes auszuprobieren.
Nach monatelanger Vorbereitung im eigenen Dojo und auf zahlreichen Lehrgängen in ganz Norddeutschland reisten die drei Mitglieder des Kyotokan am vergangenen Wochenende nun zu einem besonderen Lehrgang nach Oberursel bei Frankfurt, um sich der Prüfung zum dritten Meistergrad zu stellen. Besonders deshalb, da nur an wenigen Terminen im Jahr Prüfungen zu solch hohen Graduierungen abgelegt werden können – und da bundesweit weniger als 1.000 Karateka bislang diese Graduierung im Deutschen JKA-Karate-Bund erreichen konnten.
Die mehrstündige Anreise zum zweitägigen Lehrgang stellte sich dabei schnell als Kleinigkeit gegenüber dem Trainingsprogramm heraus. Hier trafen neben den 17 Prüflingen noch rund 100 weitere Schwarzgurte des Verbands aufeinander, um sich im Rahmen der Instruktorenausbildung weiterzubilden, und intensiv miteinander zu trainieren.
So wurde dann zunächst am Samstagvormittag bei Nationaltrainer Thomas Schulze trainiert, die Trainingseinheit am Nachmittag leitete dann Chefausbilder Hideo Ochi persönlich. In den insgesamt 3 Stunden Training wurden Basistechniken, Katas und Kumite von allen Teilnehmern abverlangt, immer wieder mussten die Prüfungskandidaten dabei vor der gesamten Gruppe ihre Ausführungen zeigen.
Am Sonntag wurden dann die Prüflinge von den restlichen Lehrgangsteilnehmern getrennt. Während die einen sich in einer separaten Halle – unter Ausschluss der Öffentlichkeit – vor den Augen von Chefausbilder Hideo Ochi beweisen mussten, durften die anderen ein weiteres Mal unter der Anleitung des Nationaltrainers an Grundtechniken und Kumiteformen arbeiten.
Zu Beginn des allgemeinen Trainings konnte man bereits die ersten Kampfschreie aus der Prüfungshalle hören – und anderthalb Stunden später, als das allgemeine Training zu Ende ging, war noch das gleiche zu hören. Erst nach insgesamt zwei Stunden ließen die Geräusche aus dem Prüfungsraum auf ein erfolgreiches Ende schließen, als statt der vorausgegangenen Kiais schließlich Applaus nach draußen drang.
So war es dann auch – Claudia, Sascha und Dennis haben nach ihrer intensiven Vorbereitung die Prüfung zum Sandan bestanden. Der Verein gratuliert zu dieser herausragenden Leistung – wir sind sehr stolz auf euch, gut gemacht!